Tag 9 – Fahrt von Jaffna nach Mannar zur Adams-Bridge

Jaffna hat uns nicht wirklich gefallen. Ja, es war ein schönes Hotel, aber es war einfach zu laut. Das meist schon ab 6:30 Uhr. Weder Personal, noch Gäste nahmen darauf Rücksicht, dass vielleicht vor 8 Uhr noch Gäste schlafen wollten…

Wir haben uns ein Hotel auf der Mannar-Halbinsel ausgesucht, was gaanz nah an der Adams-Bridge liegt, also der Landbrücke nach Indien. Vayu Sri Lanka heißt es. Leider nicht über Booking.com buchbar, also Anruf im Hotel. Eine freundliche Frau erklärt uns, dass wir ein Zimmer haben können. Einfach kommen und kurz vorher anrufen.

Die Fahrt von Jaffna war dann wieder toll. Die Dämme und Landschaften sind echt ein Trost für fehlende Restaurants und „komische Menschen“. So ist Bildung nicht wirklich eine Kernkompetenz im Norden. Viele sprechen kein Englisch (was im Süden wirklich völlig anders ist). An einer Tankstelle wollte ich meinen Motorrad-Tank halt voll haben. Nach voll kommt dann auch Überlaufen. Wenn ein Tankwart (und in Sri Lanka tankt man nicht selbst) einfach den Tank am Motorrad überlaufen lässt, finde ich das schon komisch. Auf „STOP“ oder Handzeichen reagierte er gar nicht. Toll, wenn darunter ein heißer Motor und der Auspuff gerade mit 92-Oktan-Benzin „gekühlt“ wird. Ein anderer Fall war, das ich in einem Laden eine Flasch Cola Zero kaufen wollte. Betreten war schon komisch, der Besitzer stand einfach in der Tür und machte nur minimal Platz. Leider nur Pepsi im Regal und ich nahm mir eine Glasflasche Pepsi Max. Diese wollte er dann sofort öffnen. Der Herr war schmierig und renitent. Ich wollte die Flasche mir aber nicht öffnen lassen. Ich wollte die im Schatten auf der Straße selber trinken. Das passte Ihm nicht. Er holte noch jemanden, der Übersetzen konnte und mir wurde erklärt, dass ich die Flasche nicht kaufen kann. Nur eine Plastikflasche (normale Pepsi) mit Schraubverschluss kann ich kaufen!

Also ohne Flasche wieder aus dem Laden raus. Wenn er genug Geld hat – OK!
Dieser besagte Herr kam mir nach und hielt mich feste, als ich auf mein Motorrad steigen wollte. Dabei wäre ich fast gefallen, da ich von der Aktion auch recht überrascht war. Nun, einer landete dann im Dreck und das war nicht ich! Sofort eilten ein paar andere Einheimische zur Hilfe herbei. Oh… , jetzt gibt es Stress im Dorf! Aber zu meiner Verwunderung, eilten sie MIR zu Hilfe! Sie schickten den „Angreifer“ mit lauten Schimpftirraden fort und entschuldigen sich bei mir.  So richtig verstehen konnte ich die dann nicht. Aber an dieser Stelle ein Dankeschön von mir 🙂

Da ich noch einen Tempel besuchen wollte, der nur mit Schiff erreichbar ist, habe ich mir das aber geklemmt. Das Bild dazu wird alles sagen: Ein überfülltes Schiff, auf dem auch mein Motorrad über die Bordwand gehoben werden soll. Nein danke, ich habe dem Indischen Ozean schon genug „gespendet“. Mein Motorrad gehört nicht dazu…

Der Weg war wie oben beschrieben dann aber wirklich schön. Der Norden zeichnet sich auch weniger über Palmen aus, als vielmehr über Sträucher und kleinere Bäume. Je weiter man dann wieder in den Süden kommt, umso mehr bekommen wieder die Palmen die Oberhand in dem Landschaftsbild.
Viel Polizei ist zurzeit unterwegs. Ein Zeichen des Neujahresfestes 🙂
Hier an der Westküste gibt es dann auch weniger Militär/Polizei Checkpoints. Man hat ein bischen weniger das Gefühl, in einem Militärstaat zu urlauben…

Spannend wurde es dann, als wir am geplanten Hotel in Mannar angekommen sind.
Zumal es wirklich sogut wie „am Ende von Sri Lanka“ liegt, stehen wir erst einmal vor einem verschlossenen Tor

Aber wir sollen ja kurz vorher anrufen. Nur dummerweise geht nun niemand mehr ans Telefon. Ist ja immer so 😉
Aber wir haben ein Loch im Zaun entdeckt, bereits bei der Fahrt zum Tor. Ein wenig Offroad schadet uns natürlich auch nicht. Also schwubs durch den Zaun und dann zum Resort.

Ein Lostplace würde mein Freund Sebasitian es beschreiben. Hier gibt es seit Jahren keine Zimmer mehr…
Aber ein toller Ausblick auf die Adams-Bridge…

Beim rundfahren sehe ich einen Menschen. Den hatte ich auf dem Weg hierhin auch überholt. Er weiß bestimmt Rat…

Dillchan erklärt mir, dass es hier keine Zimmer mehr gibt. Hier ist alles Sperrgebiet mitlerweile. und das Resort ist seit 2019 geschlossen.
OK. Also so sieht es auch aus. Wir bekommen einen Geheimtipp. Ein Guesthaus am alten Fähranleger – mit super leckerem Essen.
Auf geht es. Das ist ca. 15 min entfernt.

Dort angekommen hätte ich aber lieber den Lostplace als Unterkunft gewählt. Der Leuchtturm ist das einzige „schöne“ in dieser Gegend…

Auf Booking habe ich das Palmyra Resort gesehen. Um die 100,- € die Nacht aber der „Geheimtipp“.
Ja, die Foren sagten schon, Übernachten auf Mannar ist schwierg. Auf zum Palmyra.

Ich habe nicht über Booking gebucht. Am Empfang wollte man mir dann auch einen spezialpreis machen: 180,- $.
Rings herum kein Rasen gschnitten und die Anlage machte auch nicht mehr den frischesten Eindruck…

Also habe ich das Haus an der Reception direkt über Booking.com gebucht und dann war ich mit 94,- € für ein Delux-Zimmer dabei.
Es war sauber, das Motorrad durfte ich sogar mit ans Zimmer nehmen (man wusste anscheinend, wie schwer mein Gepäck ist 😉 und alle waren wirklich sehr bemüht. Anders als an der Ostküste, gab es hier auch wirkich gutes Essen. Selbst um WLAN war man mehr als bemüht.
Das Haus selber ist in die Jahre gekommen. Niemand kümmert sich anscheinend um die Außenanlagen. Es ist ein ewiger Kreislauf. Durch Corona, durch die Krise bleiben Gäste aus. Mannar ist auch kein Touristen-Hotspot wie Ella. Man benötigt einfach Touristen um nötige Investitionen in der Anlage zu machen, mal neue Farbe an die Wände, neue Sonnenblenden im Restaurant, aber es kommt kein Geld rein. Und es kommt auch desshalb dann kein Geld rein, weil meine Bewertung auf Booking, Google und Co. fällt natürlich auch nicht sehr positiv aus. Natürlich werde ich das engagement der Mitarbeiter mehr als lobend erwähnen, auch von der tollen Neujahreszeremonie werde ich positiv berichten, die mir wirkich als Geste mehr als gut gefallen hat. Aber ich werde noch einmal hinfahren. In ein paar Jahren, in der Hoffnung, das sie das Blatt wenden konnten…